Liebesdurst, Mishima, Yukio
Aus dem Japanischen von Josef Bohaczek.Mit Illustrationen von Sophia Yamaguchi.
Eine Publikation der OAG Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo
„Das Rauschen des Regens klingt wie ein Chor von zehntausenden sutrenrezitierenden Mönchen. Yakichi quasselt. Kensuke quasselt. Chieko quasselt. Menschliche Worte sind so nichtssagend. Was für lächerliche kleine Heimtücken. Was für Hohlheiten. Dieses gesäuselte, banale und dabei so eilfertige Sich-in-die-Höhe-Recken, was für ein Getue. Gegen dieses gnadenlose, mächtige Rauschen des Regens kommen Worte nicht an, ganz gleich von wem. Einzig der Schrei eines Menschen, der sich von Worten dieser Art nicht beirren lässt, könnte diesem Rauschen Paroli bieten, diese todesähnliche Mauer durchbrechen. Einzig der Schrei einer einfältigen Seele, die keine Worte kennt.“
Yukio Mishima (*14. Januar 1925), durch seine Großmutter väterlicherseits direkter Nachfahre von Schogun Tokugawa Ieyasu, war Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Darsteller, Model, Filmregisseur und gilt als einer der bedeutendsten und meistübersetzten Autoren Japans des 20. Jahrhunderts. Sein schriftstellerisches Schaffen (über 50 Werke!) kennzeichnen ein außergewöhnlich reicher Sprachschatz, dekadente Metaphorik, Amalgamierung traditionell japanischer mit modern-westlichen literarischen Stilrichtungen sowie ein bisweilen zwanghaft anmutendes Insistieren auf der integrativen Einheit von Schönheit, Erotik und Tod.1968 wurde er zum dritten Mal für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen, galt lange als Favorit, doch wurde dieser Preis zu guter Letzt seinem Landsmann, frühen Mentor und Ehevermittler Kawabata Yasunari verliehen.Am 5. Oktober desselben Jahres gründete Mishima eine nationalistische, von namhaften Politikern unterstützte Privatmiliz, genannt Tate no Kai (Schildgesellschaft), die auch an Übungen von Einheiten der Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte teilnehmen durfte.Am 25. November 1970 Tod durch Seppuku (rituelle Selbstentleibung) im Hauptquartier Ichigaya der Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte.
ISBN 978-3-86205-666-8 · 250 Seiten, gebunden
Die geheime Geschichte des Fürsten von Musashi
Aus dem Japanischen von Josef BohaczekEine Publikation der OAG Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo
Dieses Buch erzählt die Geschichte des Fürsten von Musashi. Geboren im sechzehnten Jahrhundert, der Zeit der Bürgerkriege, legendär ob seiner List wie seiner Stärke und der kühnste, grausamste Heerführer seiner Zeit. Aber die ihm nahestanden, munkelten über seine masochistischen Begierden. Konnte daran etwas Wahres sein? Ich wusste nicht, ob ich diesen unerhörten Gerüchten Glauben schenken sollte. Falls sie der Wahrheit entsprechen, hätte er Mitleid verdient. Von der offiziellen Geschichtsschreibung werden seine sexuellen Neigungen nicht erwähnt, kaum jemand hat auch nur die geringste Ahnung davon. Kürzlich unterzog ich aber geheime Unterlagen im Besitz des Hauses Kiryū eingehenderer Prüfung und lernte so sein eigentliches Wesen kennen. Was mich dabei in besonderem Maße für ihn einnahm, war die Entdeckung seiner verzehrenden Leidenschaft für eine schöne, raffinierte Frau. Eher bezwingt man, wie Wang Yangming sagte, den Räuber in den Bergen als das Böse in der eigenen Brust. Von seiner Biographie zutiefst beeindruckt, fasste ich den Entschluss, die Verästelungen seines Trieblebens in Form einer historischen Novelle wiederzugeben.
Ich habe sie Die geheime Geschichte des Fürsten von Musashi genannt. All denen, die sie lesen, wäre ich überaus verbunden für die Freundlichkeit, diese Aufzeichnungen nicht als absurde Hirngespinste abtun zu wollen.
Tanizaki Jun'ichiroIm Frühherbst 1935
ISBN 978-3-86205-665-1
256 Seiten, sieben Farbabb., gebunden
Die Grundtechniken des Judo
Tadao Inogai und Roland Habersetzer
Vom Weißgurt bis zum 1. Dan
Umfassendes praktisches Wissen für jeden Judoka Dieses Handbuch – Lehrbuch und Nachschlagewerk zugleich – behandelt alle wichtigen Aspekte, die für den Judoka in jeder Phase der Ausbildung bis zur Erlangung des 1. Dan und darüber hinaus von Bedeutung sind, von der Fallschule bis zu komplexen Technikverknüpfungen. Es enthält: • 78 Wurf-, Hebel-, Festhalte- und Würgetechniken, darunter die 40 klassischen Würfe des japanischen Gokyo-Systems • Zahlreiche Varianten der Grundtechniken und konkrete Hinweise für die praktische Anwendung im Wettkampf • Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für alle Techniken, anschaulich und nachvollziehbar, illustriert mit 1 200 hochpräzisen Zeichnungen – über 150 Bildtafeln und zahlreiche Einzelbilder • 100 Wurfkombinationen und 77 Gegenwürfe für fortgeschrittene Judoka • Ausführliches Glossar mit Seitenverweisen für die vorgestellten Techniken Tadao Inogai (1908-1978), 8. Dan, gehörte zu den japanischen Instruktoren, die das Kodokan nach Europa entsandte, um dort die Kunst des Judo zu verbreiten. Roland Habersetzer, französischer Kampfkunstexperte (9. Dan, Japan), hat das von Inogai Sensei verfasste Manuskript illustriert und um eine kurze Abhandlung über die Geschichte des Judo ergänzt.
411 Seiten, ca. 1200 Abbildungen
Paperback mit Folienkaschierung, 210 x 145 mm ISBN: 978-3-957840-39-4 1. Ausgabe März 2024
Die Kata des Judo
Die acht klassischen Formen des Kodokan
Tadao Inogai • Roland Habersetzer
Jigoro Kano, der Begründer des Judo, kodifizierte das System seiner Kampfkunst
in Gestalt von acht Kata. Dieses Handbuch enthält die ausführliche Darstellung
dieser klassischen Kata des Kodokan:
• Nage-no-kata, Katame-no-kata, Kime-no-kata, Kodokan Goshin-jutsu (Goshin-jutsu-no-kata),
Ju-no-kata, Itsutsu-no-kata, Koshiki-no-kata,
Seiryoku-zenyo-kokumin-taiiku-no-kata
• Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen und fundierte Erklärungen für
den Ablauf jeder Kata
• Illustriert mit ca. 1 200 hochpräzisen Zeichnungen – über 135 Bildtafeln und
zahlreiche Einzelbilder
• Unverzichtbar für den höhergraduierten Judoka – Teil der Ausbildung ab dem 3.
Kyu (Grüngurt), obligatorisch für DanprüfungenTadao Inogai (1908-1978), 8. Dan, gehörte zu den
japanischen Instruktoren, die das Kodokan nach Europa entsandte, um dort die
Kunst des Judo zu verbreiten.
Roland Habersetzer, französischer Kampfkunstexperte (9. Dan, Japan), hat das
von Inogai Sensei verfasste Manuskript illustriert.
405 Seiten, zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-3-957840-40-0
Authentische japanische Rezepte – ganz easy!
Ob Sushi, Ramen oder Snacks im Izakaya-Style – japanische Gerichte sind gesund,
lecker und im Trend. Mit diesem japanischen Kochbuch zaubern Sie fernöstliche
Aromen auf den Teller – viel schneller und einfacher als Sie bisher
vielleicht vermutet haben. Alle japanischen Rezepte in diesem Buch
lassen sich mit wenigen Grundzutaten aus Supermarkt oder Asialaden
(wie Sojasauce, Misopasten, Saké, Dashibrühe oder Mirin) ganz leicht nachkochen
und schmecken genauso authentisch und köstlich wie in Tokio, Kyoto
& Co.
Best of Japan! Japanische Küche für zu Hause.
Japanisch essen gehen? Ja, gerne! Selbst Sushi machen oder Ramen kochen – mit
diesem japanischen Kochbuch kein Problem! Einer echten Japanerin in den Topf
geschaut: Unsere Kochbuchautorin Aya Nishimura ist eine in London lebende
Japanerin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Ihnen zu zeigen, wie einfach die
Küche ihrer Heimat sein kann. Die japanischen Gerichte für jeden Tag sind
schnell und ohne viel Aufwand zubereitet.
Ramen, Sushi und mehr: Moderne japanische Rezepte – aus typischen Zutaten
gemacht!
• Beilagen wie Wakame-Salat mit Gurke und Shrimps.
• Nudel- und Reisgerichte wie Sobanudelsuppe mit Ente.
• Fisch- und Fleischrezepte wie Tempura, Temaki Sushi oder
Rinder-Tataki.
• Gewürzmischungen und Würzsaucen wie Shichimi Togarashi oder
Grüner-Tee-Salz.
• Desserts wie Matcha-Eis-Sandwiches oder Mochi mit Ingwersirup.
• Grundrezepte z.B. für Dashi-Brühe und Japanischen Reis.
• Stilvolle Foodfotografie für das klassische japanische Flair.
• Vielfältige Menüvorschläge.
• Ein eigenes Kapitel über Izakaya, die angesagten japanischen Bars.
• Informative Sonderseiten mit kulinarischer Landkarte Japans,
Miso-Wissen, Reis-Know-how und vielem mehr!
Dieses japanische Kochbuch ist das perfekte Buch für Japan-Reisende, Fans der
Fernost-Küche, Sushi-Liebhaber und für alle Kochanfänger. Wir wünschen Ihnen:
Itadakimasu (guten Appetit)!ISBN 978-3-8310-3852-7
August 2019
224 Seiten, 197 x 277 mm, fester Einband
Mit 120 farbigen Fotos und Illustrationen
Ein Leben in zwei Welten
Ishimoto, Shidzué
Erstübersetzung ins Deutsche von Gerhard Bierwirth mit Harald Raykowski
OAG - Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo (Hg.)
Die Pionierin der japanischen Familienplanung, die Feministin und Politikerin Shidzué Kato (1897–2001) war eine der bedeutendsten Frauen Japans im 20. Jahrhundert. Das Buch, das sie bereits 1935, noch unter dem Namen ihres ersten Ehemanns Ishimoto, für ein amerikanisches und britisches Lesepublikum auf Englisch geschrieben hat, ist eine wunderbar leichte, bewegende, aber auch selbstkritische Beschreibung ihrer Emanzipation als Frau im Spannungsfeld zwischen Ost und West. Ungeachtet ihres Erscheinungsdatums ist diese Autobiographie darüber hinaus noch immer eine sehr informative Einführung in ein Land, dessen Kultur bis heute in besonderer Weise durch ein „Leben in zwei Welten“ geprägt zu sein scheint. An der internationalen Geschichte der Frauenemanzipation ebenso wie an Japan Interessierte werden das Buch dieser außergewöhnlichen Frau mit Gewinn und Vergnügen lesen.
INHALT Erster Teil: Meine unbeschwerte Kindheit im schon teilweise verwestlichten Tokyo Zweiter Teil: Meine Schulzeit Dritter Teil: Ich lerne, bewusster zu leben Vierter Teil: Mein Leben in Verantwortung beginnt Fünfter Teil: Wir schlagen unser Domizil in einer Bergbauregion auf Sechster Teil: Ich bereite mich auf ein Leben in Unabhängigkeit vor Siebter Teil: Ich verdiene mein eigenes Geld und Reise nach Korea und China Achter Teil: Unsere zweite Reise in die USA und nach Europa Neunter Teil: Unsere Eheprobleme verschärfen sich Zehnter Teil: Was kann mir der Buddhismus geben? Elfter Teil: Die japanische Frauenbewegung Zwölfter Teil: Ich mache eine lange Vortragsreise durch die USA und beginne ein neues Kapitel
ISBN 978-3-86205-123-6 · 370 Seiten, mit zahlreichen s/w Abb.
Hōrin, Bd. 23 (2023)
Matsumaru, Hisao / Röllicke, Hermann-Josef (Hg.) Vergleichende Studien zur japanischen Kultur. Comparative Studies in Japanese Culture. Eine Veröffentlichung des EKŌ-Hauses der Japanischen Kultur e.V., Düsseldorf
Dieser Band dokumentiert die teils weitreichend überarbeiteten und vermehrten Beiträge zweier interdisziplinärer Symposien des EKŌ-Hauses der Japanischen Kultur, die als Folgekonferenzen zu demselben Thema angelegt waren: „Ist das Transzendenz-Paradigma geeignet, außereuropäische philosophische und religiöse Literaturen zu interpretieren?“ Die erste Tagung fand vom 24. bis 26. September 2021, die zweite vom 23. bis 25. September 2022 statt. Beide Symposien wurden in Folge der Corona-Pandemie online digital durchgeführt – mit der willkommenen Neuerung, dass auch Kollegen in Japan ohne Reiseaufwand teilnehmen konnten. Dies erforderte eine veränderte Organisationsform, in der die Beiträge zunächst ohne Festlegung auf eine bestimmte (Vortrags-)Länge weit im Voraus als vorbereitende „Impulspapiere“ für das Gespräch verteilt und im Anschluss an die nun ausführlicher gewordenen Gespräche teils auch erheblich umgearbeitet wurden.
INHALT
Hermann-Josef RÖLLICKE: Ist das Transzendenz-Paradigma geeignet, außereuropäische philosophische und religiöse Literaturen zu interpretieren? – Ein Exposé
Claus-Artur SCHEIER: Transzendenz und Vorstellung: Skizze eines philosophischen Rückblicks
Hermann-Josef RÖLLICKE: Vorbereitende Überlegung, ob das Paradigma des Transzendierens geeignet sei, Literaturen und Riten des Triratna zu interpretieren
Wolfgang Christian SCHNEIDER: Augustinus' Weg zum „Unendlich-Anderswie“ in den Confessiones
Wolfgang W. MÜLLER: Transzendenz und Partizipation bei Thomas von Aquin
Günter FIGAL (†): Transzendenz: Zur Apologie eines Begriffs
Marcus SCHMÜCKER: Die Wahrheit des Zeugen (sākṣin)
Martin MÜLLER: Ein Bild für tote Augen? Das Totenbanner von Mawangdui – Ein Versuch
Jörg PLASSEN: Einige Überlegungen zur Anwendung des Ausdruckes „Immanenz“ auf den chinesischen Chan-Buddhismus
Markus RÜSCH: Transzendenz als Prinzip der Soteriologie Shinrans
MINE Hideki: Immanente Transzendenz in der Dialektik des Ortes Nishidas
2024 · ISBN 978-3-86205-147-2 · 225 Seiten, kt.
AIZAWA, Keiichi / Japanisches Kulturinstitut Köln (Hg.) Gemeinsame Herausforderungen Ein aktueller Blick auf den deutsch-japanischen Wissenschaftsaustausch anhand von Beiträgen aus den Ringvorlesungen 2021 und 2022
Japan ist eines der wenigen nicht-europäischen Länder, die mit Deutschland gemeinsame Werte und Herausforderungen, aber auch eine vergleichbare Modernisierungsgeschichte teilen. Umso aufschlussreicher erscheint die gemeinsame Suche nach Antworten auf dringende Fragen beider Gesellschaften. In diesem Sinne veranstalteten aus Anlass des Jubiläums „160 Jahre Freundschaft Japan – Deutschland“ das Japanische Kulturinstitut Köln, die Universität Bonn und die Universität zu Köln zweimal gemeinsam eine Ringvorlesung. In der ersten Reihe 2021 wurden konkrete Kooperationsprojekte vorgestellt, die demonstrierten, in wie vielen, vor allem naturwissenschaftlichen Bereichen auf vielfältige Weise gemeinsame Forschung betrieben wird. In der zweiten Reihe 2022 meldeten sich japanische Forscherinnen und Forscher direkt aus Japan auf Deutsch zu Wort und analysierten kritisch die Kultur und Gesellschaft Japans, speziell für das deutsche Publikum. Dieser Band bietet einen umfassenden Einblick in den aktuellen Stand des deutsch-japanischen Wissenschaftsaustauschs.
INHALT
AIZAWA Keiichi: Vorwort Grußworte Mark Speich · Axel Freimuth · Michael Hoch Beiträge aus der ersten Ringvorlesung „Deutsch-Japanische Wissenschaftskooperationen am Rhein“ im Sommersemester 2021
Ruth Effinowicz: 75 Jahre unveränderte japanische Verfassung. Herausforderungen für die Auslegung des Friedensartikels
WATANABE Wataru: 75 Jahre unveränderte japanische Verfassung: Herausforderungen für die Auslegung des Friedensartikels?
NISHIYAMA Takahiro: Arbeit, Arbeitswelt, Digitalisierung – Projekt: Digitale Transformation und Wandel der Arbeitswelt in Ostasien
Matthias Pilz, SAKANO Shinji, Peter-Jörg Alexander: Der Übergang von Schule in Beruf in Zeiten von ökonomischer und sozialer Instabilität in Japan
Claus Kreß: Kulturgüterschutz vor dem Internationalen Strafgerichtshof
NISHITANI Yuko: Koloniale Raubkunst und Identität der Nation
IDE Manshu: Männliche Archetypen in der deutschen und japanischen Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit ODER: Vom Haudegen zum Weichei
MAJIMA Junko, Monika Unkel: Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung Japanisch als Fremdsprache Beiträge aus der zweiten Ringvorlesung „Interkulturelle Forschungsbeiträge aus Japan zu gemeinsamen aktuellen Herausforderungen“ im Wintersemester 2022/23
TSUJI Tomoki: Deutsch-Japanische Beziehungen aus der postkolonialen Perspektive
KAWASAKI Takeshi: Politische Führung und Demokratie in Japan
MAEDA Ryozo: „Handwerk“, Ideologien, Nationalkultur. Die NS-Kunst und Cool Japan in kultur- und mediengeschichtlichen Kontexten
Kayo Adachi-Rabe: Die cineastische Schule HASUMI Shigehikos und ihr Nachwuchs
HIRAISHI Noriko: Weibliche Sexualität in der japanischen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts: Hinterfragung geschichtlicher/sexueller Normen
YAMANAKA Junko: Die Bedeutung der Beteiligung von Laien am Strafverfahren
AOKI Sōko: Umweltbewegung in Japan: Lokaler Widerstand und Unterstützung von Stadtbürgern
MISHIMA Ken'ichi: Demokratische Erneuerung unter Berufung auf die nationale Tradition? Ein Aspekt der öffentlichen Diskussion in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Japan
Wolfgang Seifert: Wie kann Demokratie in Deutschland nach der Kapitulation aufgebaut werden? Überlegungen des Politikwissenschaftlers und Juristen Franz Neumann (1900–1954)
KIMURA Goro Christoph: Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg – Deutsch-japanische Perspektiven
FUJIHARA Tatsushi: Philosophie der Zersetzung: Gesellschaft und Natur aus der Sicht des Mülls
Editorische Hinweise
2023
ISBN 978-3-86205-645-3
359 Seiten, kt.
Linnepe, André „Wissen“ und „Handeln“ bei Yamaga Sokō Eine Studie zu den begrifflichen Grundlagen der politischen Theorie im Japan der Frühen Neuzeit
Yamaga Sokō (1622–85) ist seit jeher eine prominente Rolle in der politischen Ideengeschichte Japans zugeschrieben worden. Manche sehen in ihm den Begründer eines frühneuzeitlichen Kriegerethos; für andere ist er der Vordenker einer konfuzianischen Neoklassik, die im 18. Jahrhundert großen Einfluss gewann. Trotz dieser Wertschätzungen fehlt bislang eine Auseinandersetzung mit den zentralen Begriffen seiner Lehre. Diese Studie rekonstruiert Sokōs Begriffsbildung und zeichnet seinen Rationalitätsentwurf für ein praktisches Wissen und Handeln der zeitgenössischen Obrigkeit nach. Durch ihre quellennahe Analyse werden Anknüpfungspunkte für eine neue Kontextualisierung des Werkes jenseits bisheriger Kategorisierungen erkennbar. Die umfangreichen Übersetzungen machen zentrale Kapitel des Hauptwerks erstmals in einer westlichen Sprache zugänglich.
INHALT
I. Einleitung
1. Thematische Bestimmung
2. Forschung
3. Methodischer Ansatz und Anlage der Studie
4. Sozialhistorischer und ideengeschichtlicher Kontext
5. Situativer Kontext
II. Begriffliche Ressourcen der chinesisch-konfuzianischen Überlieferung
1. Fünf Leitfäden und Vier Bücher
2. Neokonfuzianische Begriffe des Zhu Xi und Wang Shouren
III. Sokōs Begriffsverwendung
1. Voraussetzungen
2. Wissensbegriff
3. Handlungsbegriff
4. Anwendungsfelder
5. Zusammenfassende Schlussbetrachtung
IV. Kapitel aus den Belehrungen des Yamaga in Übersetzung
1. Vorwort zu den Belehrungen des Yamaga geordnet nach Themen
2. Gelehrsamkeit
3. Weg der Fähigen
4. Erörterung [des Ausdrucks] „Herangehen an die Dinge und Ausweitung des Wissens“ (Anhang: Über [die Methoden] der „tief in die menschliche Natur eindringenden Kultivierung“, der „Bewahrung des eigenen Herzens“ und das „Festhalten an Achtung“)
5. Erörterung von Rechtschaffenheit und Interesse (Betrifft den Unterschied der Handlungsweisen von Edlen und Kleinen Menschen, Königen und Hegemonen sowie das rechtschaffene Verhalten bei Dienstein- und -austritt)
ISBN 978-3-86205-646-0
297 Seiten, geb.
Schelletter, Christopher Der japanische Bildungsroman Eine funktionsgeschichtliche und komparatistische Studie
Hijiya-Kirschnereit, Irmela (ed.): Iaponia Insula. Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans (Bd. 39)
Ausgehend von der Frage, inwiefern Literatur sowohl auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert als auch auf diese einwirkt, geht die vorliegende Studie dieser Eigenschaft der Literatur im Falle des Bildungsromans in Japan nach. Die Abschaffung des Feudalsystems in der Meiji-Zeit (1868–1912) ermöglichte erstmals soziale Mobilität; junge Männer – Frauen, denen ein normatives Rollenbild oktroyiert wurde, waren davon noch ausgeschlossen – konnten eigene Lebensziele formulieren und versuchen, diese zu realisieren. Aus der Chance resultierte aber auch das Bewusstsein, zu einer Zeit großer politischer, sozialer und technologischer Umbrüche Verantwortung für das eigene Schicksal übernehmen zu müssen. Bildungsromane zeigen durch mögliche Bildungswege Perspektiven zur Bewältigung dieser Orientierungskrise auf. Übernehmen die Bildungsromane so eine Funktion für die Gesellschaft zur Zeit ihrer Entstehung, erhalten wir vom heutigen Standpunkt aus, trotz zeitlicher, räumlicher und kultureller Distanz, Einblicke in die Gesellschaft zur Romanzeit. Inwiefern wurde die Gattung in Japan adaptiert und wie reagiert das japanische literarische Feld auf diese als typisch deutsch konstruierte Gattung? Zehn repräsentative Werke des Genres, die zwischen 1900 und 2002 entstanden sind, werden genauer analysiert. Anhand dieser Titel und einer Auswahl weiterer Texte und Medienformate, die bis in die Gegenwart reichen, wird zum einen die Evolution der Gattung aufgezeigt. Zum anderen stellt die Studie den Bezug auf die gesellschaftlichen Diskurse ihrer Zeit heraus und zeigt inhaltliche und formale Merkmale auf, in denen sich japanische Bildungsromane von ihren europäischen Pendants unterscheiden.
INHALT
Einleitung
Der deutsche Bildungsroman
Gattungsbestimmung des Bildungsromans
„Menschenbildung“ in Japan
Die Gattungsgenese: Bedingungen für das Aufkommen des modernen japanischen Bildungsromans
Japanische Bildungsromane
Typologisierung des japanischen Bildungsromans
Thematische Charakteristika japanischer Bildungsromane
Fazit
Literaturverzeichnis
Sachregister
Personen- und Werkregister
2022
ISBN 978-3-86205-263-9
516 Seiten
49,00 €*
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